Warum Oboe lernen?

Die Oboe ist eines der schönsten Holzblasinstrumente. Vielen gilt sie auch als das Anspruchsvollste unter den Blasinstrumenten aufgrund der außergewöhnlichen Atemtechnik und wegen ihrer komplexen Klappenmechanik. Einmal zum Erklingen gebracht, befähigt sie aber ihren Spieler zu besonders langen und schönen Melodien. Ganz besonders an der Oboe ist natürlich ihr wunderschöner Klang, der das Herz berührt! Die Oboe kommt nämlich von allen Instrumenten dem Klang und der Ausdruckskraft der menschlichen Stimme am nächsten. 

Ein Musikinstrument zu spielen trägt stark zur Entwicklung der Persönlichkeit bei. Das Instrumentalspiel erweitert emotionale und soziale Ausdrucksmöglichkeiten, fördert die persönliche Ausdrucksstärke und führt so auch zu mehr Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung. Außerdem wird das Körper- und Rhythmusgefühl gestärkt und Gehirnfunktionen werden nachweislich verbessert. Das Musizieren kann therapeutisch und regenerativ wirken, besonders bei emotionalen und psychischen Themen. Aber allen voran bereitet es sehr viel Spaß und Freude! 

Die Oboe

Die Oboe ist ein Holzblasinstrument. Sie gehört zum Register der hohen Holzbläser, wie auch die Flöte oder Querflöte. Auf französisch heißt Oboe „hautbois“, was wörtlich übersetzt „hohes Holz“ bedeutet. Zum tiefen Holz gehören die Klarinette und das Fagott. Die Oboe ist meistens aus schwarzem Grenadill- oder Ebenholz gebaut, die komplizierte Mechanik ist silbern oder vergoldet. Das Mundstück wird „Rohr“ oder „Röhrchen“ genannt. Es ist ein Doppelrohrblatt aus einer besonderen Art Holz bzw. Schilf (“Arundo Donax”). Vor dem Oboenspiel wird das Rohr in Wasser eingeweicht. Beim Anblasen geraten dann die übereinander liegenden Blätter in Schwingung und erzeugen den schönen und unverwechselbaren Oboenton. Das Mundstück ist sehr empfindlich und auch nur eine begrenzte Zeit spielbar. Oboisten bauen ihre Rohre in der Regel selbst, so dass der Oboenschüler seine Rohre von der Oboenlehrerin bekommen kann oder irgendwann selbst den Rohrbau erlernt. Oboenunterricht ist ab einem Alter von ca. 7-10 Jahren möglich.

Vorläufer der heutigen modernen Oboe war im Mittelalter die Schalmei, welche sich dann im 17. Jahrhundert in der Epoche des Barock zur Oboe weiterentwickelte. Für die historische Aufführungspraxis barocker Musik wird die sogenannte Barockoboe heutzutage noch immer verwendet. Die Oboe ist ein Orchesterinstrument und nimmt im klassischen Sinfonieorchester hinter dem Streicherapparat einen zentralen Platz ein. Da der Oboenton sehr ausgeprägte Obertöne hat, ist sein Klang besonders deutlich hörbar. Daher hat es sich seit dem 19. Jahrhundert eingebürgert, dass der Orchesteroboist vor Proben und Aufführungen den anderen Musikern den Ton a' zum Einstimmen angibt. In der romantischen Orchestermusik ist die moderne Oboe durch ihren zauberhaften Klang dafür bekannt, besonders schöne und einfühlsame Melodien zu übernehmen. Doch bis der junge Oboist diesen schönen Oboenton erreicht, sind manchmal einige Jahre geduldigen Übens erforderlich! :-) Die Oboe kann man nicht nur im Sinfonie- oder Blasorchester spielen, sondern natürlich auch in kleinen bis größeren Ensembles und Kammermusikbesetzungen oder alleine (“solistisch”).

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